Donnerstag, Mai 24, 2007


was heisst moralisches handeln? ist moralisch auch die beste art zu handeln? wo fängt moral an? das sind die zentralen fragen, die mich nach letzter woche beschäftigen.

echt leute ich hab so `nen hals! hört euch meine geschichte an…

donnerstag, ein feiertag. schlechtes wetter und ich musste arbeiten. in der Mittagspause (frau sehe die ironie, da mittag abends um 19:00 Uhr) fuhr ich mit dem auto meines freundes nach hause wo er mit dem essen auf mich wartete. nach einem feinen znacht, macht ich mich gestärkt wieder auf den weg. es nieselte leicht, die sicht und strassenverhältnisse waren jedoch gut. am wetter angepasst fuhr ich mit 45 kmh meine strasse entlang und bog in die nächste ab. plötzlich (dramatischer effekt „tata!!!!“) lief mir eine schwarze katze vors auto. ich trat voll auf die bremsen und die reifen quietschten. der katze auf den pfoten war ein riesiger schwarzer hund. die bremsen waren voll am anschlag. dann ein dumpfer knall. der hund rammte vorne links meine stossstange und den scheinwerfer und wurde quer über die strasse aufs gegenüberliegende trottoir geschleudert. mein herz blieb für eine sekunde stehen. vielleicht auch zwei. mein auto kam zum stehen und ich fuhr an den strassenrand, warf den blicker rein und stieg aus meinem auto. der hund lag auf dem gehsteig. als ich ausstieg stand er jedoch auf und kam auf mich los. da ich davon ausgehe, dass tiere prinzipiell gut sind, schriebe ich das seinem schock zu. mit dem schock war er jedoch auch nicht allein. ich hüpfte wieder ins auto rein, damit er mich nicht beissen konnte. dann nach mir ewig vorkommenden minuten kam sein besitzer und griff nach dem hund. er packte ihn am halsband und brachte ihn ins haus, aus dem er zuvor abgehauen ist um die verfolgungsjadg der katze aufzunehmen. ich war total baff (und das meine lieben heisst wirklich was). danach kam der hundebesitzer zurück und wollte den schaden an meinem auto fotographieren. ich meine kein thema. man braucht mich ja nicht zu fragen ob`s mir gut geht. ich meine ich bin aus stahl. egal. im schock und unter den gegebenen umständen war ich nicht zu grossen diskussionen aufgelegt. ich bekam mit, wie die ehefrau im innern des hauses versucht hat einen notfall-tierarzt zu erreichen. der besitzer hat dann auch ganz normal mit mir gesprochen, er habe mich sehen kommen, ich sei langsam gefahren, die kinder haben die türe geöffnet und der hund ist abgehauen, klar konnte ich den hund nicht sehen hinter der grossen hecke, der hund rannte einfach auf die strasse hinaus, die katze sei ebenfalls ihm, der hund drehe bei jeder katze total durch, er habe auch schon ein schaf angefallen (ich meine spätestens hier: „hallo?!?!“) und ich sei nicht schuld, ist ja klar, es tue ihm auch leid, unfälle passieren etc. etc. etc. er hat seine fotos geschossen und die frage kam auf „polizei ja oder nein“? da kam auch schon die nette hundebesitzerin zum haus hinaus und sagte sie habe einen arzt, sie können sofort los. so! und jetzt die alles entscheidende frage!

wie verhalte ich mich moralisch, ethisch und rechtlich korrekt? kann mir das jemand verraten? ich mache selber tiere. das sind meine babys! ich meine, auch wenn ich nichts für kann bei diesem unfall, es tut mir so unendlich leid! was würdest du jetzt tun? ich kann nur verraten was ich getan habe….

…natürlich kann dieses ehepaar, deren sechs (das ist kein scherz) kinder im haus um das familienmitglied bangen, zum tierarzt fahren und scheiss auf die polizei! (sorry jungs und mädels vom langen arm des gesetztes, geht nicht gegen euch)

ich meine vielleicht kann man den hund retten? es kann auf jede minute ankommen. und als moralisch korrekter mitmensch einer zivilisierten gesellschaft entscheidet frau und man sich klar für diese variante. ************määääääähhhhhhh************* verdammter fehler! tut das blos nicht! wollt ihr wissen wieso? weil der nette hundebesitzer euch danach verklagen will! obwohl er selber schuld ist und schadenersatzforderungen über eine arztrechnung und einen zehn jahre alten hund stellt! was ihr glaubt mir nicht? genau so sieht es aus. aufgrund eines wunderschönen kausalgesetzes kann der hundebsitzer auch bei eigener schuld solche forderungen stellen und dann geht der advokatentanz los. mit einer netten tabelle mit der man aufgrund von alter, rasse, stammbaum und kaufpreis dem hund (der keine sache ist) einen wert zuordnet, wird dann geld gefordert. ist das moralisch korrektes verhalten? nette hundebesitzer missachten ihre aufsichtspflicht und bereiten anderen mitmenschen die sozial sind schlaflose nächte? verzichtet frau auf ihr recht, um den armen (aber zweifellos unintelligenten) hund vor kindern und besitzern sterben zu lassen weil man auf die polizei wartet, bekommt man als dank eine so richtig in die fresse rein. wo fängt moralisches handeln an? ich weiss es nicht, aber hier hat es zweifelslos bereits aufgehört…

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2 Comments:

At 3:08 PM, Anonymous Anonym said...

ja deine geschichte ist wirklich arg.
habs ja nur am rand mitbekommen..
tja ich hätte auch so wie du reagiert . ich liebe tiere über alles .. da sie immer ehrlich sind.. nicht so wie seine Besitzer wie es sich danach auch raussgestellt hat. Das tragische jedoch ist, dass es immer mehr sagenwirmal "dubiose" hundehalter.

Und wenn jemand auf Schadenersatz aus ist, tja dann stellt sich die Frage: was ist wichtiger .. Dass es dem Hund gut geht, oder dass man kohle bekommt ? naja auf die Frage haste jetzt ja die antwort.

was wäre eigentlich gewesen, wenn der hund dich gebissen hätte?

Naja das werden wir wohl nie herausfinden. so machen mich einfach traurig, weil ein mal mehr die Frage auftaucht. Was ist mit der Menscheit los? sind eigentlich 95% der Menschen oberflächlich und matrealistisch.

naja ich lasse mal die Frage im Raum liegen und wirken.

 
At 3:08 PM, Anonymous Anonym said...

gruss gianni :)

 

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