Aufgrund der hohen Nachfrage teile ich mich euch einmal mehr mit. Da dieser Text nicht aus einem inneren Bedürfnis heraus entstand, widme ich mich hier einmal einem meiner Lieblingsthemen, wohl dem Lieblingsthema so einiger Frauen. Die Männer unter meinen Lesern werden schmunzeln und ahnen vielleicht schon was kommt. Die weibliche Leserschaft hat dies mit Sicherheit schon längst durchschaut. Das Thema handelt von weichem Leder das sanft umfasst, von näkischen Bändern die umspielen, von Lack der verführerisch glänzt… ja, ich spreche von Schuhen. Männer lasst euch an dieser Stelle endlich ´mal was gesagt haben: es ist genau so unhöflich und unwillkommen eine Frau nach der Anzahl ihrer Paar Schuhe wie nach ihrem Alter zu fragen. Diese Frage will eine Frau genauso wenig hören wie ihr den Spruch „war das schon alles?!“. Wenn eine Beziehung bereits im Gange ist zwischen einem Schuh und einer Frau, was meistens beim Blick ins Schuhregal des Ladens geschieht, ist dies sofort eine unzertrennliche Bindung. Jeder noch so grosse Effort (falls du dieses Wort nicht kennst schau es nach!) ist zwecklos. Auch wenn schon etwas zurück, erzähle ich euch gerne wie weit es beim Trennungsversuch einer Schuh-Beziehung führen kann…
…vor ca. viereinhalb Jahren habe ich einen echt süssen Typen kennen gelernt. Er hatte so ziemlich alles was frau sich wünscht. Als er mich dann fragte, ob ich während eines öden Sportereignisses im TV nicht lieber mit seiner Karte shoppen gehen würde, war ich zu 99 % davon überzeugt, dass es keinen besseren Mann auf dieser Erde für mich gab. Gesagt. Getan. Ich bin los gedüst und das hübsche kleine Plastik eingepackt. Nicht lange musste ich auf meine neue Liebschaft warten. Als ich sie sah wusste ich sofort, DAS ist eine wahre Liebe. Solche Pumps die hervorragend aussehen, passen UND bequem sind, findet frau sonst nur in ihren Träumen.
An der Kasse zuckte das kleine Plastik kurz und schmerzlos, und schon war eine unzertrennliche Verbindung fürs Leben geschaffen. Voller Stolz und mit Schmetterlingen im Bauch fuhr ich wieder nach Hause. Das kleine Plastik wurde mit einem dicken Kuss abgegeben und das Täschchen öffnete sich. Da geschah der Moment EX. Der Schuh wurde vom (Traum?-) Mann begutachtet, mit einem bescheidenen Lächeln quittiert und die unmöglichste Frage aller Shopping-Fragen gestellt: „Wie viel haben DIE denn gekostet? Hast du nicht schon solche Stöckelschuhe?!?“
Alberto Giacometti (Das ist der Typ auf einer Schweizer Banknote) muss in grösseren Mengen begutachtet werden. Das dachte sich wahrscheinlich auch der Designer meines neuen Dreamteams. Die Diskussion ergab sich in gewohnte Richtung, kurzes Gepläre… kleiner Bissigkeiten… beidseitiges Unverständnis… Funkstille…
Dies war die Eröffnung mehrerer unnötiger und unangenehmeren Streitigkeiten, bis frau schliesslich genug hatte. Nach jeder Shoppingtour wurde auf eine Schachtel geguckt. Das kleine Plastik blieb im fremden Portemonnaie. Es wurden sogar schon fiese Sprüche gemacht wie beispielsweise „ich dachte du hast kein Geld übrig für unnötiges“ usw. Ich ahnte schon, dass das nicht ewigs so weiter gehen konnte. Ob kurz oder lang legte der knackige Popo es auf eine Entscheidung an.
Die Entscheidung zwischen Mann und Schuhen war ziemlich klar… good bye my darling!
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